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Hospiztag 2017

Auch in diesem Jahr fand ganz in der Tradition des Welthospiztages zum neunten Mal in Folge der Hospiztag des Ökumenischen Hospizdienstes Leimen-Nußloch-Sandhausen e.V. statt. Am 15. Oktober fanden sich Mitarbeiter(innen)  und Interessierte in der katholischen Kirche in Nußloch zu einem bunt gemischten Abend zusammen, der dieses Jahr unter dem Thema „Visionen“ stand.

Zu Beginn sprach die Vorstandsvorsitzende Stefanie Sohns  einleitende Worte, die vom Grußwort der Bürgermeisterin der Stadt Leimen, Frau Felden, abgelöst wurden. Eine Bilderpräsentation mit ruhiger Musik stimmte auf einen gemeinsamen Abend ein. Der Vortrag machte deutlich, dass das Leben schön ist - mit allem was dazu gehört!

Heinrich Müller sprach in einer eindrucksvollen Rede darüber, dass es beim Sterben auch um das Leben geht und gab einen Einblick in seine Visionen zum Thema Leben, Tod und Trauer.

Gefeiert wurden anschließend die 12 neu gewonnenen ehrenamtlichen Hospizbegleiter(innen), die nach über einem halben Jahr Ausbildung, 100 Ausbildungsstunden und der Überreichung der Zertifikate nun endlich ausgesandt werden können. Unterstützt wurden sie auf ihrem Weg von Gabriele Schneeweiß und Patricia Herbel. Passend zum Thema Visionen stellte jede(r) neue Hospizbegleiter(in) die ganz persönliche Vision dessen, was eine gute Hospizbegleitung  ausmacht, symbolisch dar. Kleine Ballons sollten abschließend dazu einladen, sich die eigenen Visionen und Vorstellungen bewusst werden zu lassen und zu vervollständigen.

Modern und treffend begleitet wurde der Abend von der Band „One Night Stand“, bestehend aus Daniel Höhr, Fabian Dominik, Frederic Born und Hakan Günes, die genau wie das Streichertrio des Nußlocher Kammerorchesters mit Christine Bier, Conny Walter und Renate Tangermann, seit 9 Jahren die Veranstaltung bereichern. In diesem Jahr freuten wir uns auch über die musikalischen Beiträge des Posaunenchors Nußloch mit Unterstützung von Sandhausen.

Abschließend sprach die 2. Vorstandsvorsitzende Barbara Ruhnau eine Danksagung an alle neuen und alten ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) aus und machte deutlich, wie wichtig Visionen und Pläne sind sowie wach zu bleiben für das, was das Leben alles entgegenbringt. Ganz wichtig hierbei: ein offenes Herz!

Ein riesiges Dankeschön geht aber auch an all diejenigen, die uns an unserer sehr gut besuchten Hospizfeier begleitet haben und an alle, die mit einer Spende an uns gedacht haben.

Tessa Klebert

 

Letzter Mitarbeiterabend vor der Sommerpause

Ende Juli fand in unserem Hospizverein wieder ein Mitarbeiterabend statt. Tradition ist bei uns, dass sich die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen monatlich bei unterschiedlichem Programm treffen. An diesem Abend standen zwei Verabschiedungen im Mittelpunkt. Leider mussten wir uns von unserer Ehrenamtlichen, Ingelore Wunschick, verabschieden. Ingelore ist in eine andere Stadt gezogen und wird dort den Hospizgedanken weitertragen. Wir danken Ingelore für ihre Fröhlichkeit und ihre engagierte Mitarbeit in unserer Runde.

Schweren Herzens mussten wir uns auch von unserem langjährigen geistlichen Begleiter, Pastoralreferent Heinrich Müller, verabschieden. Auch Heinrich wird zukünftig an einer anderen Wirkungsstätte tätig sein.  Wir bedauern den Weggang von Heinrich Müller und möchten auf diesem Weg verdeutlichen, dass wir unendlich dankbar sind für die ganz besondere, individuelle, herzliche, sehr gute und überaus menschliche, gemeinsame Zeit, die wir mit und durch Heinrich hatten. Er hat in den vergangenen zehn Jahren unsere mittlerweile 50 Ehrenamtlichen, unser Koordinations- und Vorstandsteam begleitet und unterstützt, wo er nur konnte. Wir sind sehr froh, ihn bei uns gehabt zu haben. 
Danke Heinrich, dass es dich gibt!

Mitgliederversammlung 2017

Am 28.03.2017 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Ökumenischen Hospizdienstes Leimen-Nußloch-Sandhausen e.V. im evangelischen Gemeindehaus/Philipp Melanchthonhaus in Leimen statt. Dem langjährigen Brauch folgend hatte die 1. Vorsitzende Stefanie Sohns zu einem vor Beginn der Mitgliederversammlung stattfindenden öffentlichen Vortrag eingeladen. Referentin  war Frau Kornelia Ehm-Widmann, Einrichtungsleiterin im Haus Rheinblick in Nußloch. Sie sprach über die „Begleitung Demenzkranker in ihrer letzten Lebensphase.“

Nach dem öffentlichen Vortrag verabschiedete Stefanie Sohns die Referentin und Gäste. Sie  eröffnete um 20.27 Uhr die Mitgliederversammlung und begrüßte  die  Mitglieder. Danach ergriff unser geistlicher Begleiter Heinrich Müller das Wort. Er stellte auch im Hinblick auf die anhaltende Diskussion zur Sterbehilfe die Frage in den Raum „Was ist lebenswertes Leben?“ und „Wer legt die Standards dafür fest in unserer Gesellschaft?“ Er sprach über die Zumutbarkeit des Lebens, die Zumutbarkeit von Krankheit und des Sterbens. Lebenswertes Leben sei nicht sachlich verifizierbar. Der Wert des Lebens könne nicht allein an rationalen Kriterien festgemacht werden. So könne zum Beispiel die Sehnsucht der Menschen nach friedvollem Leben und Sterben nur ganz individuell nachvollzogen werden. Die Ansichten der Menschen über lebenswertes Leben seien so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Die Antworten auf diese Fragen gebe also stets der gesellschaftliche Geist, in dessen Kontext diese Fragen gestellt werden. Das allgemeine Empfinden für das Leben bestimme das Empfinden für Krankheit und Sterben. Das religiöse Denken und die Philosophie der Hospizidee sollten hierzu ihren Beitrag leisten.

Der administrative Teil begann mit der Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung, gefolgt von den Berichten des Koordinationsteams, des Vorstands und der Kassenwartin. Die Kassenprüferinnen bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Es folgte die Entlastung des Vorstandes und die Vorstellung der Ein- und Ausgabenplanung für das Jahr 2017.

Danach stand die Wahl des Vorstands an. Es wurden gewählt: Stefanie Sohns als 1. Vorsitzende, Barbara Ruhnau als stellvertretende Vorsitzende, Annette Laventure als Schriftführerin, Rita Castioni als Kassenwartin und Michael Wannenmacher als Beisitzer. Heinrich Müller wurde in seiner Funktion als geistlicher Begleiter von der Mitgliederver-sammlung erneut bestätigt. Als Kassenprüferinnen wurden Marina Engelen und Andrea Reith gewählt.

Frau Bürgermeisterin Felden, die als Vertreterin der Stadt Leimen an unserer Mitgliederversammlung teilnahm, sprach allen Ehrenamtlichen und dem Vorstand ihren Dank für die geleistete Arbeit aus. Sie freue sich über das große Engagement unseres Vereins und wünschte uns weiterhin alles Gute für unsere so wichtige Aufgabe.

Die 1. Vorsitzende schloss die Mitgliederversammlung um 21.15 Uhr mit Worten des Dankes an alle im Verein Aktiven, insbesondere aber an unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter(innen).

"Tue Gutes und sprich darüber"

Wir freuen uns über eine großzügige Spende  der Firma  Lang Industrie Dienst GmbH in Höhe von 1.000,00 €. Damit soll  insbesondere unser neuer Qualifizierungskurs für Hospizbegleiter(innen) unterstützt werden.  Da wir unsere Arbeit ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren, sind wir für jede Unterstützung dankbar und so geht heute ein  ganz besonderer Dank  an die Firma LANG Industrie Dienst GmbH in Leimen.

 

Rückblick auf das Jahr 2016

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Im Februar mussten wir zum ersten Mal durchleben was es heißt,  von einer  ehrenamtlichen Mitarbeiterin Abschied zu nehmen. Nach langjährigem Einsatz für unseren Hospizdienst verstarb Jutta Künzig  im Februar im Kreise ihrer Familie.  Sie wird für immer einen Platz in unserer Mitte haben.

Wie seit vielen Jahren Brauch hatten wir auch 2016 zu einem öffentlichen Vortrag am Tage unserer Mitgliederversammlung eingeladen. Frau Dr. Herrmann, Ethikerin der Universitätsklinik Heidelberg referierte über das Thema „Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben.“ Ein interessanter Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde.

Neben allen laufenden Aufgaben erwies sich die Suche nach neuen Büroräumen als Dauerbrenner. Nach monatelangen Bemühungen erhielten wir im Sommer ganz kurzfristig das großzügige Angebot der Firma Lang Industrie Dienst GmbH zur Anmietung der Räumlichkeiten in der  Kolpingstraße 5 in Leimen. Im August erfolgte der Umzug und seit September sind wir nun unter dieser Adresse erreichbar.

Im Oktober stand wieder unsere Veranstaltung zum alljährlich stattfindenden Welthospiztag an, bei der wir  auch unser 15jähriges Hospizjubiläum feierten. Frau Bürgermeisterin Felden erinnerte in ihrer Ansprache an die Aufbauphase unseres Hospizvereins, der schließlich am 12.09.2001 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Heidelberg eingetragen werden konnte. Es freut uns ganz besonders, dass auch heute noch Gründungsmitglieder ehrenamtlich im Einsatz sind. Im November fand unser Infoabend zum neuen Qualifizierungskurs für Hospizbegleiter(innen)  statt, der  im März d. J. beginnen wird. Im Dezember waren alle Aktiven zur Weihnachtsfeier in der Pizzeria Rossini eingeladen. Ein geselliger Ausklang zum Jahresende und mit Überraschungsgeschenken der Familie Neuert-Widmann. Das Jahr 2016 ging zu Ende mit einer ganz besonderen Nachricht: URSULA MÜLLER, ein Gründungsmitglied unseres Hospizdienstes sowie langjährige Kassenwartin und immer noch aktive ehrenamtliche Hospizbegleiterin,  wurde von Herrn Ministerpräsident Kretschmar für ihr großes Engagement in vielen Vereinen und ihre langjährigen Verdienste im Ehrenamt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.  Liebe Ursula wir sind stolz, dich in unseren Reihen zu wissen und  beglückwünschen dich zu dieser  ganz besonderen Auszeichnung.

Wir sagen Dank an alle unsere Ehrenamtlichen für ihren Dienst im Rahmen unserer Hospizarbeit.

Ehrenamt im Hospizdienst

Anlässlich unseres  Hospiztages am 16.10.2016 wollen wir in  einem würdigen  Rahmen unser 15-jähriges Jubiläum feiern. Seit 15 Jahren besuchen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) Schwerstkranke,  Sterbende und deren Angehörige zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim.  In all diesen Jahren haben sich immer wieder Menschen gefunden, die bereit waren,  einen Qualifizierungskurs zum/r Hospizbegleiter(in) zu absolvieren, um  für unseren Hospizdienst einsatzbereit zu sein. Es sind Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Berufen und  Altersstufen. Warum entscheiden sich Menschen für dieses Ehrenamt?

Wir haben unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter(innen) dazu befragt und u.a. folgende Antworten erhalten:

Mich hat das Thema Sterbebegleitung schon immer interessiert und ich suchte nach einer Möglichkeit mich darin weiterzubilden. So fand ich den Weg zu euch. Meine Hospizarbeit hat mir gezeigt, dass Menschen oft froh und glücklich sind, all ihren Schmerz und ihre Verzweiflung nicht alleine tragen zu müssen.“

(Margit)

„Vor ein paar Jahren durfte ich meine Schwiegermutter während ihrer letzten Tage im Hospiz Louise begleiten. Dabei ist mir bewusst geworden, wie wenig das Thema Tod und Sterben Teil unseres täglichen Lebens ist. Das hat mich unter anderem dazu bewogen, die Ausbildung zur Hospizbegleiterin zu machen.“

(Jutta)

Als Rentner, aber in der eigenen Firma immer noch tätiger Seniorchef, suchte ich für die künftig entstehende Freizeit eine sinnvolle Betätigung. Meine soziale Ader signalisierte mir, in welche Richtung das Interesse geht. Die Begegnung mit Menschen ist mir wichtig und tut mir gut wie auch die ehrenamtliche Arbeit so ganz ohne Kommerz.“

(Rudolf)

„Die Themen Loslassen, Abschied nehmen, Ängste und Trauer haben mich schon immer interessiert. Bei der Hospizarbeit habe ich Offenheit und Vertrauen erlebt und gelernt, dass Erlebnisse und Gefühle teilbar sind.“

(Birgit)

„Es interessiert mich sehr, wie sich Menschen im Alter verhalten und wie ein jeder auf seine ganz eigene Weise damit umgeht. Schon immer habe ich anderen Menschen gerne geholfen und bin ihnen zur Seite gestanden, wenn sie dies wünschten. Ich tue dies sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten, wobei für mich die guten Seiten des Dienstes überwiegen. Die Dankbarkeit der zu begleitenden Menschen sowie die der Angehörigen zu spüren, ist wirklich schön. Ich bin froh und dankbar, dabei sein zu können und möchte den Dienst nicht missen.“

(Dolores)

„Als mein Vater an Krebs erkrankte, blieben die meisten Freunde weg. Sie konnten mit der Situation nicht umgehen. Er litt darunter und hätte sich über mehr Besuch gefreut. Mein Vater wollte am Lebensende nicht alleine sein und ich denke, dass die meisten Menschen sich dabei jemanden an ihrer Seite wünschen. Bei der Hospizarbeit kann man den Sterbenden in schweren Stunden beistehen, ihnen zuhören oder einfach nur da sein. Bei meinem letzten Hospizbesuch habe ich wieder einmal sehr viel von einer  schwerkranken Person zurückbekommen. Sie schenkte mir ein Lächeln. Das machte mich glücklich und bestätigte mich von neuem in meiner Hospizarbeit.“

(Andrea)

„Die Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin war für mich sehr lehrreich und hilft mir auch ganz besonders in meinem Beruf im Umgang mit schwerkranken, sterbenden Menschen. Ich habe sehr viel Menschlichkeit, Feingefühl, Verständnis und Nächstenliebe erfahren dürfen. Ich würde die Ausbildung immer wieder machen und empfehle sie auch gerne weiter. Es ist eine sehr wichtige und wertvolle Arbeit. Menschen in schweren Stunden beizustehen,  gibt mir innere Zufriedenheit.“

(Elisabeth)

Sollten auch Sie an einer Mitarbeit bei uns interessiert sein, so verweisen wir Sie gerne auf unseren Infoabend am 15.11.2016. Dort erfahren Sie mehr über den neu beginnenden Qualifizierungskurs im kommenden Jahr. Näheres hierzu werden wir rechtzeitig an dieser Stelle und auf unserer Internetseite www.hospizdienst-l-n-s.hospiz-bw.de bekannt geben. Über Ihr Interesse freuen wir uns.