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Rückblick auf das Jahr 2016

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Im Februar mussten wir zum ersten Mal durchleben was es heißt,  von einer  ehrenamtlichen Mitarbeiterin Abschied zu nehmen. Nach langjährigem Einsatz für unseren Hospizdienst verstarb Jutta Künzig  im Februar im Kreise ihrer Familie.  Sie wird für immer einen Platz in unserer Mitte haben.

Wie seit vielen Jahren Brauch hatten wir auch 2016 zu einem öffentlichen Vortrag am Tage unserer Mitgliederversammlung eingeladen. Frau Dr. Herrmann, Ethikerin der Universitätsklinik Heidelberg referierte über das Thema „Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben.“ Ein interessanter Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde.

Neben allen laufenden Aufgaben erwies sich die Suche nach neuen Büroräumen als Dauerbrenner. Nach monatelangen Bemühungen erhielten wir im Sommer ganz kurzfristig das großzügige Angebot der Firma Lang Industrie Dienst GmbH zur Anmietung der Räumlichkeiten in der  Kolpingstraße 5 in Leimen. Im August erfolgte der Umzug und seit September sind wir nun unter dieser Adresse erreichbar.

Im Oktober stand wieder unsere Veranstaltung zum alljährlich stattfindenden Welthospiztag an, bei der wir  auch unser 15jähriges Hospizjubiläum feierten. Frau Bürgermeisterin Felden erinnerte in ihrer Ansprache an die Aufbauphase unseres Hospizvereins, der schließlich am 12.09.2001 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Heidelberg eingetragen werden konnte. Es freut uns ganz besonders, dass auch heute noch Gründungsmitglieder ehrenamtlich im Einsatz sind. Im November fand unser Infoabend zum neuen Qualifizierungskurs für Hospizbegleiter(innen)  statt, der  im März d. J. beginnen wird. Im Dezember waren alle Aktiven zur Weihnachtsfeier in der Pizzeria Rossini eingeladen. Ein geselliger Ausklang zum Jahresende und mit Überraschungsgeschenken der Familie Neuert-Widmann. Das Jahr 2016 ging zu Ende mit einer ganz besonderen Nachricht: URSULA MÜLLER, ein Gründungsmitglied unseres Hospizdienstes sowie langjährige Kassenwartin und immer noch aktive ehrenamtliche Hospizbegleiterin,  wurde von Herrn Ministerpräsident Kretschmar für ihr großes Engagement in vielen Vereinen und ihre langjährigen Verdienste im Ehrenamt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.  Liebe Ursula wir sind stolz, dich in unseren Reihen zu wissen und  beglückwünschen dich zu dieser  ganz besonderen Auszeichnung.

Wir sagen Dank an alle unsere Ehrenamtlichen für ihren Dienst im Rahmen unserer Hospizarbeit.

Ehrenamt im Hospizdienst

Anlässlich unseres  Hospiztages am 16.10.2016 wollen wir in  einem würdigen  Rahmen unser 15-jähriges Jubiläum feiern. Seit 15 Jahren besuchen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) Schwerstkranke,  Sterbende und deren Angehörige zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim.  In all diesen Jahren haben sich immer wieder Menschen gefunden, die bereit waren,  einen Qualifizierungskurs zum/r Hospizbegleiter(in) zu absolvieren, um  für unseren Hospizdienst einsatzbereit zu sein. Es sind Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Berufen und  Altersstufen. Warum entscheiden sich Menschen für dieses Ehrenamt?

Wir haben unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter(innen) dazu befragt und u.a. folgende Antworten erhalten:

Mich hat das Thema Sterbebegleitung schon immer interessiert und ich suchte nach einer Möglichkeit mich darin weiterzubilden. So fand ich den Weg zu euch. Meine Hospizarbeit hat mir gezeigt, dass Menschen oft froh und glücklich sind, all ihren Schmerz und ihre Verzweiflung nicht alleine tragen zu müssen.“

(Margit)

„Vor ein paar Jahren durfte ich meine Schwiegermutter während ihrer letzten Tage im Hospiz Louise begleiten. Dabei ist mir bewusst geworden, wie wenig das Thema Tod und Sterben Teil unseres täglichen Lebens ist. Das hat mich unter anderem dazu bewogen, die Ausbildung zur Hospizbegleiterin zu machen.“

(Jutta)

Als Rentner, aber in der eigenen Firma immer noch tätiger Seniorchef, suchte ich für die künftig entstehende Freizeit eine sinnvolle Betätigung. Meine soziale Ader signalisierte mir, in welche Richtung das Interesse geht. Die Begegnung mit Menschen ist mir wichtig und tut mir gut wie auch die ehrenamtliche Arbeit so ganz ohne Kommerz.“

(Rudolf)

„Die Themen Loslassen, Abschied nehmen, Ängste und Trauer haben mich schon immer interessiert. Bei der Hospizarbeit habe ich Offenheit und Vertrauen erlebt und gelernt, dass Erlebnisse und Gefühle teilbar sind.“

(Birgit)

„Es interessiert mich sehr, wie sich Menschen im Alter verhalten und wie ein jeder auf seine ganz eigene Weise damit umgeht. Schon immer habe ich anderen Menschen gerne geholfen und bin ihnen zur Seite gestanden, wenn sie dies wünschten. Ich tue dies sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten, wobei für mich die guten Seiten des Dienstes überwiegen. Die Dankbarkeit der zu begleitenden Menschen sowie die der Angehörigen zu spüren, ist wirklich schön. Ich bin froh und dankbar, dabei sein zu können und möchte den Dienst nicht missen.“

(Dolores)

„Als mein Vater an Krebs erkrankte, blieben die meisten Freunde weg. Sie konnten mit der Situation nicht umgehen. Er litt darunter und hätte sich über mehr Besuch gefreut. Mein Vater wollte am Lebensende nicht alleine sein und ich denke, dass die meisten Menschen sich dabei jemanden an ihrer Seite wünschen. Bei der Hospizarbeit kann man den Sterbenden in schweren Stunden beistehen, ihnen zuhören oder einfach nur da sein. Bei meinem letzten Hospizbesuch habe ich wieder einmal sehr viel von einer  schwerkranken Person zurückbekommen. Sie schenkte mir ein Lächeln. Das machte mich glücklich und bestätigte mich von neuem in meiner Hospizarbeit.“

(Andrea)

„Die Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin war für mich sehr lehrreich und hilft mir auch ganz besonders in meinem Beruf im Umgang mit schwerkranken, sterbenden Menschen. Ich habe sehr viel Menschlichkeit, Feingefühl, Verständnis und Nächstenliebe erfahren dürfen. Ich würde die Ausbildung immer wieder machen und empfehle sie auch gerne weiter. Es ist eine sehr wichtige und wertvolle Arbeit. Menschen in schweren Stunden beizustehen,  gibt mir innere Zufriedenheit.“

(Elisabeth)

Sollten auch Sie an einer Mitarbeit bei uns interessiert sein, so verweisen wir Sie gerne auf unseren Infoabend am 15.11.2016. Dort erfahren Sie mehr über den neu beginnenden Qualifizierungskurs im kommenden Jahr. Näheres hierzu werden wir rechtzeitig an dieser Stelle und auf unserer Internetseite www.hospizdienst-l-n-s.hospiz-bw.de bekannt geben. Über Ihr Interesse freuen wir uns.

15-jähriges Jubiläum

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) im Jubiläumsjahr

Dieses Jahr steht das  15-jährige Jubiläum unseres Hospizvereins an, das wir anlässlich unseres Hospiztages am 16.10.2016 in einem würdigen Rahmen feiern wollen. Seit 15 Jahren besuchen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) Schwerstkranke, Sterbende und deren Angehörige zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim. Mit unserer Arbeit wollen wir einen Beitrag dazu leisten, ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Dies könnenwir durch unsere Unterstützung im Kreise der Familie und Freunde in Kooperation mit den SAPV-Teams und Pflegediensten erreichen, vor allem dann wenn es um größtmögliche Autonomie und Schmerzfreiheit  geht. Dabei ist wichtig, dass sowohl professionelle palliativmedizinische und –pflegerische Betreuung als auch unsere ehrenamtliche Hospizbegleitung zur Verfügung stehen.

Seit 15 Jahren haben sich immer wieder Menschen gefunden, die bereit waren, einen Qualifizierungslehrgang zum/r Hospizbegleiter(in) zu absolvieren, um  für unseren Hospizdienst einsatzbereit zu sein. Es sind Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Berufen und Altersstufen.

In unserem Jubiläumsjahr möchten wir Ihnen gerne unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) vorstellen, die in unserem Einzugsgebiet tätig sind. Die Bildergalerie beginnt mit unseren Aktiven in Leimen, der Stadt in der sich auch der Sitz unseres Vereins befindet, danach folgen unsere Ehrenamtlichen in Nußloch und sodann jene aus Sandhausen. Vielleicht erkennen Sie das eine oder andere Gesicht und können über diese Person mehr über unsere Arbeit aus der Praxis erfahren. Sollten Sie gar selbst an einer Mitarbeit bei uns interessiert sein, so verweisen wir Sie gerne auf unseren Infoabend am 15.11.2016. Dort erfahren Sie mehr über den neu beginnenden Qualifizierungslehrgang im kommenden Jahr. Näheres hierzu werden wir rechtzeitig auf unserer Internetseite bekannt geben. Über Ihr Interesse freuen wir uns.

Mitgliederversammlung 2016

Am 20.04.2016 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des ökumenischen Hospizdienstes Leimen-Nußloch-Sandhausen e.V. im evangelischen Gemeindehaus Leimen statt. Dem langjährigen Brauch folgend, hatte die 1. Vorsitzende Stefanie Sohns zu einem vor Beginn der Mitgliederversammlung stattfindenden öffentlichen Vortrag eingeladen. Referentin  war Frau Dr. Beate Herrmann, Vorsitzende des Klinischen Ethik-Komitees der Universitätsklinik Heidelberg. Sie sprach zum Thema: „Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben“. Nach dem öffentlichen Vortrag verabschiedete Stefanie Sohns die Referentin und Gäste. Sie  eröffnete um 19.30 Uhr die Mitgliederversammlung und begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder. Danach ergriff unser geistlicher Begleiter Heinrich Müller das Wort und ging noch einmal auf das Thema des Vortrags ein. Er verstärkte die Bedeutung dieser moralischen und ethischen Fragestellung im  Blick auf die Arbeit unserer Hospizbegleiter(innen). Es sei die Frage nach einem guten und verantwortbaren Sterben mit der Perspektive einer Zukunft, sowohl für den Sterbenden als auch für die Angehörigen. Er erinnerte daran, dass diese Suche nach einer Zukunftsperspektive und das Trauern uns im Hospizverein, besonders im Kreise der Mitarbeiter(innen), hautnah berührt: Eine unserer langjährigen, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, Jutta Künzig, ist im Februar gestorben. Er lud die Anwesenden ein, dass sie sich ihre Gedanken und Empfindungen bewusst machen mögen und der Verstorbenen diese mit auf ihren Weg geben.  

Der administrative Teil begann mit der Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung, gefolgt von den Berichten des Vorstands, des Koordinationsteams und der Kassenwartin. Die Kassen-prüferinnen bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Es folgte die Entlastung des Vorstandes und die Vorstellung der Ein- und Ausgabenplanung für das Jahr 2016.

Erstmals seit Gründung des Vereins stellte der Vorstand einen Antrag auf Satzungsänderung. Dem Antrag wurde zugestimmt und die vorgeschlagenen Änderungen wurden genehmigt. Da der Vorstand unterjährig zwei Vorstandsämter neu besetzen musste, hatte er die bisherige Beisitzerin Barbara Ruhnau zur Kassenwartin und Eveline Hemlein zur neuen Beisitzerin gewählt. Die Wahl wurde satzungsgemäß durch die Mitgliederversammlung bestätigt.

Abschließend verwies Stefanie Sohns darauf, dass unser Verein in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum begehen wird. Die Jubiläumsfeier soll anlässlich des Hospiztages am 16.10.2016 in der katholischen Kirche  Nußloch stattfinden. Noch vor diesem für uns so bedeutenden Termin wird es eine wichtige Veränderung geben. Unser Verein muss sein Büro im evangelischen Gemeindehaus Leimen bis September aufgeben, da der evangelische Kindergarten den Raum für  eigene Zwecke benötigt. Es wird bereits nach neuen Räumlichkeiten gesucht, wobei  jede Unterstützung willkommen ist.

Die 1. Vorsitzende schloss die Mitgliederversammlung mit Worten des Dankes an alle im Verein Aktiven, insbesondere aber an unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter(innen).

Weihnachtsfeier des Hospizvereins

Am 08.12.2015 fand die diesjährige Weihnachtsfeier unseres Hospizvereins im Restaurant Rossini in Leimen/St. Ilgen statt. Alle Ehrenamtlichen waren eingeladen und erschienen zahlreich.

In weihnachtlichem Ambiente begrüßte die 1. Vorsitzende, Stefanie Sohns, alle Anwesenden und nutzte die Gelegenheit, einmal mehr allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz in den zurückliegenden Monaten des Jahres zu danken. Sie gab ihrer Freude Ausdruck, dass wir immer wieder viel positive Resonanz über den Einsatz und die Arbeit unseres Hospizvereins erhalten und sie daher zuversichtlich sei, dass wir auch in Zukunft den wachsenden Anforderungen gemeinsam mit unseren langjährigen und neuen Ehrenamtlichen gerecht werden können.

Beim gemütlichen Beisammensein und guter italienischer Küche überraschte uns Rudolf Albrecht in gewohnter erfrischender Weise mit einem Gedicht über seine Tätigkeit als Hospizbegleiter und unser geistlicher Begleiter, Pastoralreferent Heinrich Müller, fand wie immer einfühlsame und stärkende Worte für unsere ehrenamtliche Hospizarbeit.

Weihnachten ist die Zeit des Schenkens und so wurden auch wir auf vielfältige Weise beschenkt. Die Firma Neuert-Widmann aus Wiesloch spendete für alle Ehrenamtlichen ein Geschenk, für die Hospizbegleiterinnen je eine Engelsstatue, für die Hospizbegleiter Gläser und Grillhandschuhe. Die Geschenke wurden anlässlich der Weihnachtsfeier überreicht. Wir sagen der Firma Neuert-Widmann dafür ein herzliches Dankeschön. Danke auch an Familie Panero für die freundliche Bewirtung und ihr Gastgeschenk, einen Panettone für jeden Gast.

Fortbildung der Ehrenamtlichen beim Bestattungshaus Brenner-Willinger in Walldorf

Am 28. November 2015 nahmen 32 Ehrenamtliche unseres Hospizvereins im Bestattungshaus Brenner-Willinger an einer Fortbildung mit dem Thema „Abschied nehmen“ teil. HospizbegleiterInnen wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es insbesondere für die Angehörigen ist, sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen von ihm verabschieden zu können.

Eindrücklich beschrieb Herr Willinger gleich zu Beginn die detaillierte Planung und den Ablauf der Abschiedszeremonie für die Opfer der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen aus Haltern. Insbesondere hob er hervor, wie wichtig es für die Angehörigen war, durch die Berücksichtigung ihrer persönlichen Wünsche, wie zum Beispiel Überführung in weißen Bestattungsfahrzeugen, sich nach Monaten endlich verabschieden zu können.
Dank dieser Schilderung fanden wir uns schnell in den von Frau Brenner-Willinger geleiteten Workshop-Teil ein. In Gruppen arbeiteten wir an Themenstellungen rund um das Thema Abschied, zum Beispiel nach dem Sterben, bei der Trauerfeier, am Grab und während der Erinnerungsphase. Hierbei fand auch ein reger Austausch über die persönlichen Vorstellungen statt.

Nach einer erfrischenden Mittagspause stimmte Pfarrer Gerhard Engelsberger mit dem Lied „Ich möchte wie ein Brunnen sein“ in den zweiten Teil der Fortbildung ein. Er referierte über seine jahrelangen Erfahrungen über Sterbe- und Trauerbegleitung.
Zufrieden und erfüllt mit vielen neuen Impulsen denken wir alle gerne an diesen beeindruckenden Fortbildungstag zurück.

Wir danken nochmals Herrn und Frau Brenner-Willinger für die Gastfreundschaft und die Gelegenheit, dass wir bei dieser Gelegenheit ihre neuen besonderen Räumlichkeiten kennenlernen durften.